Nach über 60 Einsätzen des Züri-Modulars 1 wurde eine Erweiterung für die Schulhausprovisorien angegangen: Das Bauprinzip Züri-Modular 2 ermöglicht die Stapelung von drei Geschossen. Das Grundprinzip der Schulgeschosse blieb unverändert, die Räume wurden jedoch um 10 Prozent vergrössert und um ein Modul, eine Küche, ergänzt. Die Klassenzimmer umfassen nun 75 Quadratmeter. Desweiteren wurden die Module den zwischenzeitlich gesteigerten energetischen Anforderungen angepasst. Basierend auf ersten eingeschossigen Modul-Schulbauten in Thun von 1997, den ab 1998 folgenden, zweigeschossigen Züri-Modular 1-Bauten ist damit eine weitere, verdichtete Variante verfügbar. Basis des Konzepts bilden weiterhin die maximale Dimension eines auf einem Tieflader transportierbaren Moduls von nunmehr 25 Quadratmetern, die externe Treppenanlage und ein Kaltdach. Auch die dreigeschossige Modular-Variante fand rasch Verbreitung: Die folgenden Beispiele zeigen die neuerliche Erweiterung des Schulhauses Küngenmatt und das Schulhaus Kappeli. Der historische Schweizer Holzbau hat sich vor allem durch Bautypen in das Gedächtnis gebrannt und die Sehgewohnheiten geprägt: Blockbau, Ständerbau und Chalet. Möglicherweise liegt im Modulbau die Chance begründet, dem modernen Holzbau ein Gesicht zu geben – neben all den höchst individuellen und häufig nicht holzsichtigen Holzbauten.
Rinke, Mario; Krammer, Martin: Architektur fertigen. Konstruktiver Holzelementbau. Zürich 2020, S. 148–149. – Huss, Wolfgang (Hg.): Holzbau Raummodule. München 2018, S. 97–99. – Stadt Zürich (Hg.): 1903–2017 Schulpavillons. Zürich 2017. – Macht Schule – ein Modular-System in Holzbauweise, in: Schweizer Holzbau 7/2011.
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