Das ehemalige Schnellgutareal Wylerfeld, eine Speditionshalle und ein Büroturm, liegt an den Gleisen im Berner Lorrainequartier. Im Rahmen eines Wettbewerbs wurde eruiert, wie hier 550 Büroarbeitsplätze und 6‘000 Quadratmeter Wohnnutzung eingefügt werden könnten. Das Siegerprojekt schlug vor, auf den Unterbau der Speditionshalle ein grossflächiges, zweigeschossiges Sockelgeschoss zu setzen. Die darin befindlichen Büroräume werden über fünf Höfe belichtet. Die ehemalige Laderampe wurde zur grosszügigen Terrasse. Die Wohnungen wurden als dreigeschossiger Annex weit auskragend auf die Bürogeschosse gesetzt, der Geste der ehemaligen Überdachung der Laderampe folgend, aber auch die Aussicht nutzend. Nach einer Planänderung wurden statt Maisonettewohnungen mit Atrien 36 Geschosswohnungen mit Loggien und Laubengangerschliessung errichtet. Der Wohnriegel ruht auf den vorgefertigten Sichtbetondeckenelementen des Bürotrakts. Darüber wurden in nur sechs Wochen Bauzeit leichte, vorfabrizierte Holzmodule gestapelt und mit Duriplastplatten verkleidet. Der Wylerpark nutzt einen Teil des Baubestands und übersetzt die Atmosphäre der ehemaligen Lagerhalle in die neue Nutzung. Entstanden ist eine überzeugende Überbauung, die von den Möglichkeiten des Holzbaus profitiert.
Prix Lignum, 2009: Auszeichnung Holzpreis Schweiz, Region Mitte
Schläppi, Christoph: Schöpferische Überhöhung: Überbauung Wylerpark in Bern von Rolf Mühlethaler, in: Werk, Bauen + Wohnen 3/2009, S. 12–19.
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