Wohnüberbauung Maiengasse

Die Wohnüberbauung Maiengasse umfasst 55 Wohnungen und zwei Kindergärten. Sie versucht, eine lebendigen, mit vielfältigen Nutzungen belegten Hof in der Tradition des historischen «Hinterhofs» zu schaffen. Hierfür wurde eine bestehende Blockrandbebauung geschlossen und mit einem U-förmigen Baukörper verdichtet. Das Erdgeschoss des neuen Hofgebäudes ist etwas eingezogen und um klappbare Sitzbänke wie auch um eine Plattform ergänzt, die einen Kommunikationszone schaffen. In den Obergeschossen übernehmen diese Funktion schmale Austritte. Als private Aussenräume stehen Loggien zur Verfügung. Das Grundraster des Holzrahmenbaus zeichnet sich im Erdgeschoss durch CNC-gefräste, polygonale Stützen aus. Gabelstützen und Zwischenwände tragen im Inneren massive Brettschichtholzträger. Vorgesehen waren Verbindungen mit Metallwinkeln, es stellte sich jedoch heraus, dass die CNC-gefrästen Gabeln viel günstiger sind. Schlanke Deckenbalken tragen Dreischichtplatten und gliedern die Deckenfelder. Sie sind sichtbar belassen und generieren neben atmosphärischem Ausdruck auch eine Raumhöhe von 2,76 Metern. Die Wohnräume wirken so trotz ihrer kompakten Dimension grosszügig. An den beiden Flanken alternieren raumhohe Fenster und Wandflächen. Die Wandflächen sind mit einer stehenden Schalung verkleidet, die Fenster mit kleinteilig klappbaren Läden zu schliessen. Der Verbindungstrakt birgt den Kindergarten. Die Geschosse sind hier raumhoch verglast und mit einer Zangenkonstruktion gefasst. Die Decke über dem zweiten Obergeschoss ist gedämmt, das flache Satteldach als Kaltdach, als filigraner Witterungsschutz ausgebildet. Die Erschliessung des Kindergartens erfordert das Durchschreiten des Hofs – eine willkommene Belebung des «Möglichkeitsfelds», wie dir Architekten den Hof nennen. Die Architektur bietet diesem Wunsch viel Raum.