Die Überbauung Wagenareal gründet in einem Studienauftrag, für die Ausführung wurde eigens eine ARGE, bestehend aus drei Architekturbüros gegründet. Die ehemalige Wagenfabrik, in der Carl Hanslin ab 1898 «Lastfuhrwerke aller Art» fabrizierte, wurde durch eine generationsübergreifende Wohnüberbauung ersetzt. In 25 Wohneinheiten zwischen 45 und 200 Quadratmetern Fläche wird ein genossenschaftliches Miteinander ausprobiert: Es ist ein Wohnlabor mit hohem gestalterischem und ökologischem Anspruch. Als identitätsstiftende Remineszenz wurde das alte «Wagihaus» als Kopfbau erhalten. Zwei neue Baukörper fassen den zentralen Hof. Die beiden Längstrakte, das «Laubenganghaus» und das «Dachgartenhaus», verdeutlichen das Anliegen, die Aussenräume gemeinschaftlich zu nutzen. Die Überbauung gründet auf einem mächtigen Betonsockel und besitzt massive Treppenkerne. Für den Holzbau kamen über 80 Prozent Schaffhauser Holz zum Einsatz. Aufgrund der zur Bauzeit stark steigenden Holzpreise musste auf Holz-Betonverbunddecken gewechselt werden, verwendet wurde jedoch Recycling-Beton. «Schaffhauser Holz», «2000-Watt-Gesellschaft» resp. «SIA 2040»: Das Wagenareal wurde mehrfach ausgezeichnet. Mehr als der gelungene Holzbau ist hier jedoch der Versuch zu würdigen, neue Lebensformen ausserhalb der Schweizer Grossstädte zu etablieren.
Pestalozzi, Manuel: Progressive Instant-Legende, in: Architektur + Technik, 7–8/2024, S. 24–28. – Rusch, Marion: Entstehen hier die Wohnungen der Zukunft?, in: S. 12–14. – Vielschichtig kombinierbar, in: Hochparterre Werkplatz Spezial 2024, S. 4–7. – Mötl, Theresa: Gewagt, gewagter, s’Wagi, in: swiss-architects.ch 4/2024. – Meyer, Daniela. Schaffhauser Wagnis, in: Hochparterre, 3/2024, S. 59. – Bürgisser, Thomas: Gewagtes «Wagi», in: WOHNEN, 9/2023, S. 28–31. – Vogel, Jeanette: Viel Platz auf wenig Quadratmetern, in: Schaffhauser Nachrichten, Beilage Bauen + Wohnen 3.11.2023.
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