Das «Haus der Gegenwart», im Volksmund: «Stapferhaus», fasst «Stapferbühne», Ausstellungshalle und Betrieb des 1960 gegründeten, äusserst populären Museums zusammen und wertet den heterogenen Bahnhofsbereich in Lenzburg auf. Den Auftakt macht die Stapferbühne, eine zweigeschossige Pergola. Es ist eine besondere Eingangssituation, die Teile der Ausstellung in den öffentlichen Raum spiegelt und ein Bindeglied darstellt. Dahinter folgen auf zwei Geschossen die Ausstellungsräume und seitlich ein dreigeschossige Betriebstrakt. Die modulare Struktur der Pergola setzt sich im Inneren fort. Einzig das runde Treppenhaus tanzt aus der Reihe. Die Aussenwände sind als ausgedämmten Holzrahmen ausgebildet. Die Innenwände folgen als Holzrahmen oder massive Brettsperrholzplatten den jeweiligen Anforderungen. Decken und Dach sind als Rippenplatten konzipiert, sie spannen bis zu 15,4 Meter und müssen besonders hohe Nutzlasten bewältigen. Die Fassaden bestehen aus einer horizontal und teils vertikal ausgerichteten Weisstannenschalung. Die Schalung ist kesseldruckimprägniert und mit einer schwarz-bläulichen Lasur behandelt. Das Stapferhaus ist somit klar als Holzbau lesbar. Die Farbigkeit liefert aber eine Abstraktion, die der Themenvielfalt des Hauses sehr guttut. Die Architekten lieferten damit einen äusserst wichtigen Beitrag zur Etablierung eines neuen Images für den Holzbau.
Prix Lignum 2021, Anerkennung Region Nord
Award für Marketing+Architektur 2021
European Museum of the Year Award 2020
AIT-Award 2020, Special Mention
best architects 20 Award
Schwarze Kiste und Bühne zugleich: Ausstellungsgebäude »Stapferhaus« in Lenzburg (CH), in: db-deutschebauzeitung.de (5.7.2022). – Kromer, Rolf; Lichtensteiger, Sibylle: Eröffnung des Stapferhaus-Neubaus. Ein Haus für die Gegenwart, in: Lenzburger Neujahrsblätter 2019, S. 66–71. – Simon, Axel: Der Haikäfig, in: Hochparterre.ch (15.10.2018).
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