Es liegt nahe, eine Sägerei in Holz zu errichten. Der Neubau besteht aus zwei auf den ersten Blick einfach anmutenden Baukörpern, die sich mithilfe eines Betonwinkels in den Hang fügen und optimal auf die Produktion des alteingesessenen Familienbetriebs abgestimmt sind. Interessant sind der Querschnitt und die Fassaden. Die Satteldächer sind asymmetrisch geformt. Die Hallen sind zweischiffig konzipiert und mit einer Reihe massiver Holzstützen gegliedert. Diese markieren jedoch nicht die Firstlinie, vielmehr setzt sich die Dachfläche fort und bedingt den schrägen Einbau der Fachwerkträger, die die bergseitig angeordnete Produktion überspannen. Die Fachwerkträger sind mit sichtbaren Stahlteilen zusammengefügt, die Verbindungen teilweise genagelt. Aussteifung erfährt die Konstruktion durch vorgefertigte Massivholzelemente im Dach- und im Wandbereich. Die Längsseiten sind mit einer Lattung aus verschieden breiten Hölzern belegt, die Schmalseiten der grösseren Halle mit transluzenten Polycarbonat-Stegplatten, die den Innenraum mit Licht fluten und die Konstruktion sichtbar machen. Büro und Aufenthaltsraum sind als zweigeschossige Box in die Halle gestellt. Es ist aussergewöhnlich, mit welch einfachen Gestaltungsmitteln in Hinterforst aus Schuppen Architektur wurde.
Ruppaner, Fabian: Einfach (und) gut, in: Vorarlberger Nachrichten 5–6.1.2018. – Adam, Hubertus: Regionale Ökonomie, in: Deutsche Bauzeitung 1/2016, S, 46–47. – Die Geschichte weiterbauen, in: Hochparterre 10/2015, S. 59
Bilder