Der Erweiterungsbau der Spyk Bänder AG ermöglichte, ein Aussenlager zu eliminieren und zugleich die Produktionsfläche um circa 50 Prozent zu vergrössern. Der Kernbau datierte aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert und läutete mit einer Textilproduktion die Industrialisierung am Staffeleggbach ein. Der Erweiterungsbau ergänzte den über die Jahrzehnte zum Konglomerat gewachsenen Betrieb mit zwei massiven Sockelgeschossen und setzte mit dem Hochregallager einen weithin sichtbaren, innovativen Akzent: Entstanden ist ein hölzerner Monolith, der gegen die Strasse fensterlos ist und mit einer skulpturalen Rampenanlage aus Sichtbeton verzahnt ist. Das über 16 Meter spannende Hochregallager wurde aus vorgefertigten Holzrahmenelementen gefügt, bestehend aus 35 Millimeter starken Mehrschichtplatten aus Fichte/Tanne und einer 240 Millimeter umfassenden Konstruktionsebene, deren Zwischenräume mit Zellulosefasern gefüllt sind. Es folgen 15 Millimeter starke DWD-Platten sowie hinterlüftete, druckimprägnierte Sperrholzplatten (Kerto Q). Der Rapport und die Maserung der furnierten Platten erinnert an den textilen Inhalt des Hochregallagers. Ursprünglich schimmerten die Fassaden golden, zwischenzeitlich dominiert die Patina. Das ebenfalls in Elementbauweise erstellte Flachdach ist begrünt. Im Jahr 2020 brannte der historistische Kernbau ab – der Holzanbau überlebte die Katastrophe Dank der aus brandschutztechnischen und statischen Gründen errichteten Betonschotte zwischen den beiden Bauten. Der Ersatzneubau für den Kernbau wurde konventionell erstellt.
Prix Lignum, 2009: Auszeichnung Holzpreis Schweiz, Region Nord
Hysser, Linus: Von der Hanfreibe zur Bandfabrik. Ein Beitrag zur Geschichte der Herznacher Wasserkraftanlagen, in: Vom Jura zum Schwarzwald: Blätter für Heimatkunde und Heimatschutz 2000, S. 73–76.
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