Das Werkareal des Aufzugherstellers Schindler besticht durch mehrere herausragende Gebäude. Eines davon setzte Ende des 20. Jahrhunderts Massstäbe im Holzbau. Grundelement des Modular Office bilden ein Modul aus vier Stützen, Boden- und Deckenplatte. Die geschosshohen Stützen messen 140 x 200 Millimeter und dienen dem vertikalen Lastabtrag, die Decken sind jeweils aus beidseitig mit Mehrschichtholzplatten beplankten Konstruktionshölzern hergestellt. Letztere sind an den Rändern als Unterzüge ausgebildet. Die Besonderheit liegt in der additiven Grundkonzeption, die dennoch eine spezifische Ausgestaltung möglich macht. Die Fassadenseiten der Module sind etwa mit lackiertem Bootssperrholz beplankt, die Fensteröffnungen standardisiert. Viele Module sind jedoch nur an ein oder zwei Seiten geschlossen, um grossflächige Büroräume zu erzeugen. Die Raumstruktur ist hier von den Eckstützen der einzelnen Module geprägt. Die Module wurden mit 3,5 x 3,3 x 7 Metern so bemessen, dass ein normaler Transport auf der Strasse möglich war. Vor Ort wurden die Module auf ein betoniertes Sockelgeschoss gesetzt und zu drei Geschossen gestapelt. Die Verbindung erfolgte über kraftschlüssige Stahlteile. Ein bauseits eingebrachter Hohlboden verschliesst die Fugen in den Geschossdecken. An der Fassade zeichnen diese hingegen ein feines Netz. Die Anordnung formt einen grosszügigen Lichthof, der der Bauherrschaft entsprechend mit einem Aufzug ausgestattet ist. Das Modular Office ist ein äusserst konsequent konzipierter Bau, der die Möglichkeiten des Modulbaus inklusive einer sehr kurzen Bauzeit vorbildlich demonstriert.
Rüegg, Arthur; Gadola, Reto et al.: Konstruktion und architektonischer Ausdruck: Holzbau.Fassaden. Zürich 2002, S. 44–59. – von Büren, Charles (Hg.), Prix Lignum, Zürich 2000, S. 252. – Lignum (Hg.): Erschliessung mehrgeschossiger Holzbauten durch Aufzüge. Zürich 1999. – Modular-Office Schindler AG, Ebikon LU, in: Werk, Bauen und Wohnen (Werk-Material), 7–8/1999.
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