Die Bauherrschaft des Maison Climat wollte einen zukunftsfähigen und klimagerechten Ersatzneubau für eine vielfältige Bewohnerschaft realisieren. Dies wurde mit Suffizienz und Holz umgesetzt: Es entstanden 20 kompakte wie qualitätvolle 1,5- bis 4,5-Zimmerwohnungen, deren Grösse unter dem derzeitigen Schweizer Durchschnitt liegt. Realisiert wurde ein einfacher Modulbau mit Minergie-A-Zertifizierung. Das Maison Climat gründet auf einem massiven Kellergeschoss. Das konstruktive Raster der vorgefertigten Holzrahmenwände beträgt 3,1 Meter. Die Geschossdecken sind aus Brettstapelholz gefertigt. Der vertikale Lastabtrag und die Längsaussteifung erfolgen über die Aussenwände und zwei Innenachsen, die Queraussteifung erfolgt über die Giebel- und die Wohnungstrennwände. In den Rohbau wurden vorfabrizierte Küchen- und Badmodule eingestellt, die in Zusammenarbeit mit der Berner Fachhochschule im Rahmen eines Aktionsplan-Holz-Forschungsprojekts entwickelt wurden. Die Erschliessung erfolgt über Laubengänge. Als private Freiräume dienen vorgehängte Balkone, die als leichte Stahlkonstruktion ausgebildet sind. Das Maison Climat ist mit einer grauen Holzschalung eingefasst, die nahezu nahtlos in das mit Wellblech gedeckte Mansarddach übergeht. Die Laubengänge kontrastieren in einer sonnengelben Faserzementhülle. Eine interdisziplinäre und integrale Planung ermöglichte eine Planungs- und Bauzeit von nur zwei Jahren. Dem Maison Climat sieht man die vielschichtige Suffizienz nicht an, es ist ein Musterbeispiel für nachhaltiges, städtisches Wohnen.
Büren, Charles von: Ein Haus mit vielfältigen Vorzügen, in: espazium.ch 20.6.2023. – Letsch, Bernhard und Vogel, Mareike: BFH Nasszellen-Module. Biel/Bienne 2022.
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