Das Areal des landwirtschaftlichen Schulzentrums liegt am Dorfrand von Salez in der Rheintalebene. Der winkelförmige Neubau bildet zusammen mit den bestehenden Werkhallen einen Hof und setzt damit einen klaren Akzent als Abschluss zur angrenzenden Landwirtschaftszone. Im längeren zweigeschossigen Riegel mit Mittelgang befinden sich hohe Unterrichtsräume, eine Mensa und eine über zwei Geschosse reichende Loggia. Der kürzere, dreigeschossige Baukörper beherbergt Übernachtungsmöglichkeiten. Das regelmässige, 2,14 Meter messende Stützenraster und die gleichbleibende Traufhöhe der beiden unterschiedlichen Gebäudeteile verleiht dem Komplex ein homogenes Erscheinungsbild. Das Gebäude ist wegen der wenig tragfähigen Bodenschichten und dem hohen Grundwasserspiegel auf vorfabrizierten Stahlbetonpfählen gegründet. Der Schultrakt ist ein Holzskelettbau aus vier Stützenreihen mit Balkendecken in einer Holz-Beton-Verbund Konstruktion. Der dreigeschossige Wohntrakt ist in Elementbauweise mit Wänden aus Brettsperrholzplatten ausgeführt mit ebenfalls Holz-Beton Verbunddecken. Der Hauptfassade aus sägerohem Eichenholz ist als konstruktiver Holz- und Sonnenschutz ein Laubengang vorgesetzt. Lüftung, Heizung und Licht werden von Hand gesteuert – Low Tech. Das Zentrum vereint Gestaltung, Materialisierung und Technik in überzeugend natürlicher und nachhaltiger Weise und strahlt damit als Vorbild für seine Gäste und deren Verantwortung für zukunftsweisendes Bauen im ländlichen Raum.
Prix Lignum Silber 2021, Constructive Alps 1. Preis 2019
Herzog, Andreas: Mit der Kraft der Natur, in: hochparterre.ch (2.10.2021). – Haselsteiner, Edeltraud: Robuste Architektur, Lowtech design. München 2022, S. 130–135. – Gross, Clea: Landwirtschaftliches Zentrum Salez von Andy Senn, in: werk, bauen + wohnen 4/2020, S. 58–63. – St. Gallen: Landwirtschaftliches Zentrum Salez eröffnet, in: lignum.ch (22.5.2019).
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