Die Migros Ostschweiz lobte 2009 einen Wettbewerb aus, um die Möglichkeiten der Modernisierung eines Hotels aus den 1980er-Jahren zu eruieren. Die weitläufige Anlage wurde um 66 Zimmer sowie um einen Seminartrakt und ein Medienzentrum erweitert. Letztere sind als Pavillons ausgebildet und mit einer Hülle aus perforiertem Metall verschleiert. Auf den eingeschossigen Pavillons, respektive einer betonierten Unterkonstruktion lagert ein viergeschossiger Riegel. Die Platzierung auf den Pavillons ermöglicht eine Durchlässigkeit in die bestehende Anlage sowie die Anordnung eines grosszügigen, verglasten Foyers. Die Vorgaben waren Nachhaltigkeit und eine kurze Bauzeit, um den Hotelbetrieb möglichst wenig zu beeinträchtigen. Die Lösung brachte eine Holzkonstruktion aus vorgefertigten Fassaden-Rahmenelementen aus Eichenholz und vollständig vorinstallierten Nasszellen-Modulen. Die Decken sind als Holz-Beton-Verbund ausgebildet, die Trennwände mit geschosshohen Brettsperrholzplatten und beidseitigen Leichtbauvorsatzschalen statisch wirksam gemacht. Zwei massive Erschliessungskerne steifen die Konstruktion aus. Die Fassaden des Säntisparks sind mit stehenden Douglasien-Latten verschalt. Den Hotelzimmern ist eine nach Süden orientierte Loggienzone vorgelagert. Der restliche Baukörper ist geschlossen ausgebildet. Die Douglasien-Lattung verschleiert hier auch die Fensteröffnungen – eine Parallele zu den Pavillons. Gestalterisches Element sind Wellenlinien, die die Verschalung akzentuieren. Zur Bauzeit war eine Holzkonstruktion in dieser Dimension einzigartig, der Säntispark ist somit unter die Pioniere einzuordnen.
St. Galler zeigen ein mehrgeschossiges Holz-Hotel, in: lignum.ch 29.4.2014.
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