Die Urner Reussebene ist landwirtschaftlich geprägt. Seit 2018 reihen sich vier weitere, schopfartige Bauten entlang der Reuss. Den Urhebern der Gotthardraststätte ist es gelungen, weitläufige, moderne Räume zu schaffen und diese leise und sensibel in den spezifischen Kontext einzufügen. Kern der Bauten bilden Hallentragwerke aus Dreigelenkrahmen, die in Spannweite, Dachneigung und Traufhöhe variieren. Die Dachflächen sind in Holzrahmenbauweise erstellt. Weisstannenlamellen ziehen sich mit variierenden Abständen über die Dächer, über die Wände und sämtliche Glasflächen. Damit konnte auf weitere Sonnenschutzmassnahmen verzichtet werden. Die filigrane Holzkonstruktion bietet Ausblicke in die Fluss- und die Alpenlandschaft. Nachts hingegen erstrahlt sie weithin wie eine Laterne. Die Bodenplatte der Gotthardraststätte ist betoniert und mit Terrazzo überzogen. Diesem ist lokaler Kies beigemengt, was die Integration in die Umgebung erhöht. Der mineralische Sockel verbindet sich mit der Holzkonstruktion zu einem ruhigen Ensemble. Der Archetyp des Zweckbaus zelebriert die Ästehtik der Schlichtheit.
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