Glossar
Die wichtigsten Holzbautragwerke kurz erklärt.
Skelettbau
Der Skelettbau findet seit Ende der 1960er-Jahre in Europa Anwendung. Vorläufer sind Pfahl- und Ständerbauten. Kennzeichnend für den Skelettbau ist ein hohes Mass an Flexibilität durch den Einsatz von Stützen und Trägern als Haupttragwerk mit einem üblichen Stützenraster von 2,5 bis 7,5 Metern. Die Stützen sind entweder geschossweise gestossen oder gehen über mehrere Geschosse. Sowohl Stützen als auch Träger können ein- oder zweiteilig ausgeführt werden. Das Tragwerk kann damit auf verschiedene Arten gebildet werden: Stütze und Doppelträger, Doppelstütze und Träger, Stütze und anschliessende, in der gleichen Ebene liegende Träger, Stütze und aufliegende Träger, Kontaktstoss in Deckenebene, integrierte Randträger, Gabelstütze oder Stütze und punktgestützte Platte.
Zur Aussteifung werden Stahlkreuze, Wandscheiben (Holzwerkstoffplatten, diagonale Massivholzschalung, Stahlbetonwände etc.), eingespannte Stützen, Diagonalzugbänder, Streben oder steife Rahmenecken verwendet. Verbindungsmittel sind Stahlteile oder reine Holzverbindungen. Die Geschossdecken sind als Sekundärtragwerk auf den Trägern aufgelegt oder in gleicher Ebene angeschlossen. Sie dienen ebenfalls der Aussteifung.
Durch das in der Regel gleichmässige Rastermass des Skelettbaus können zahlreiche Bauteile und Bauteilanschlüsse analog geplant und produziert werden, wodurch der Skelettbau eine ökonomische Bauweise ist. Innen- und Aussenwände dienen meist nur der Raumabtrennung und sind daher beliebig anzuordnen.
Literatur
Gurtner, Thomas: Skript BBH0402 Holzhausbau 1: Systeme, Version 1.0 (21.02.2022). – Kolb, Josef: Holzbau mit System. Zürich 2012 (3. Aufl.), S. 86 ff.. – Kolb, Franz; Kreupl, Franz: Holzskelettbau. München 1998.