Zielturm Rotsee

Kaum ein anderer See eignet sich so gut für Ruderregatten wie der 2,5 Kilometer lange und nur 250 Meter breite Rotsee zwischen Luzern und Ebikon. Um international agieren zu können braucht es Infrastruktur, die jedoch einen grossen Eingriff in die Naturarena Rotsee bedingte. Dies stellte hohe Anforderungen an den Entwurf. Projekte aus dem Architektur-Masterstudium der Hochschule Luzern eröffneten 2009 den Diskurs über den Umgang mit diesem sensiblen Ort. 2012/13 erfolgte eine Realisierung mit deutlich erweitertem Raumprogramm, das nur während drei Monaten im Jahr genutzt wird, durch ein Architekturbüro. Die Lösung brachte ein zurückhaltender, schlichter Holzkubus, der die Uferzone in einen Skulpturenpark verwandelt und eine Symbiose mit dem angrenzenden, bewaldeten Hang eingeht. Die Räume für das OK-FISA, das Jury-Timing und die Eventregie-Speaker sind auf einer Betonplattform leicht versetzt übereinandergestapelt und bestehen aus vorgefertigten Holzrahmenelementen, die mit Kiefernholz beplankt sind. Das Holz wurde mit Druck, Hitze und Essigsäure vorbehandelt, was die Wasseraufnahme verringert und das Holz somit formstabil und besonders haltbar macht. Die Innenwände sind mit OSB-Platten bekleidet. Sämtliche Fensteröffnungen sind mit Läden versehen, welche die Bauskulptur während der Wettkampfsaison verändern: Erd- und erstes Obergeschoss besitzen auf der zur Ziellinie orientierten Stirnseite Falt-Kipp-Läden, der Speaker-Raum im 2. Obergeschoss ist mit einen Schiebeladen ausgestattet, der nach dem Öffnen seitlich weit auskragt. Die Holzkuben erhalten damit eindrucksvolle, lineare Akzente. Der Zielturm ist Akzent und Zurückhaltung zugleich. Die Würdigung mit einem Designpreis trifft die Qualität dieses Holzkubus sehr gut.