In Burgdorf ist ein ganzes Quartier in Holzbauweise entstanden: Im Fischermätteli wurden zehn Mehrfamilienhäuser errichtet, die insgesamt 168 Wohnungen umfassen. Die Bauten gruppieren sich um eine langgezogene, zentrale und autofreie Begegnungszone. Die Kellergeschosse und die Erschliessungskerne inmitten der quadratischen Baukörper sind betoniert. Die Wände sind als Rahmenelemente, die Decken als Holz-Beton-Verbund ausgebildet. Die Attikageschosse sind zurückgesetzt und von grosszügigen Terrassen umgeben. Die restlichen Wohnungen besitzen Loggien, was äusserst kubische Baukörper generiert. Die Fassaden sind jedoch reich gestaltet. Die Brüstungselemente sind in kleine Kassetten geteilt, die Wandflächen zwischen den Fenstern in darauf abgestimmte, grössere Felder. In der Horizontalen gliedern umlaufende Gesimse. Die Gebäude wirken wie heimelig vertäfert und kreieren mit der Tiefe ihrer Fassade urban anmutende Bauten. Die Flachdächer sind mit Photovoltaikanalgen bestückt. Die Innenräume unterscheiden sich kaum von vergleichbaren Massivbauten. Das Parkett ist hier die einzige hölzerne Komponente. Um den Holzbau zu etablieren, ist es dringend nötig, nicht nur Einfamilienhäuser oder Solitärbauten zu errichten. Die neue Sehgewohnheit eines ganzen Holzquartiers wird viel zur Etablierung des ökologischen Baustoffs beitragen. Die Fassadengestaltung ist ein relevanter Beitrag, dem Holzbau jenseits des Chalets und des Lattenverschlags ein neues Image zu liefern. Die neutrale, moderne Innenraumgestaltung zollt dem Mainstream Tribut.
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