Das Wohnhaus Schlipf liegt an einem von Weinreben geprägten Südhang mit Ausblick auf Riehen. In den 1920er-Jahren war das Gebiet noch in weiten Teilen unbebaut, einzelne landwirtschaftliche Gebäude prägten die Gegend. Die Holzkonstruktion besteht aus drei Baukörpern und schmiegt sich geschickt an den Hang. Sie gründet auf einem weiss verputzten Sockel. Der Baukörper mit Wohnzimmer und gedeckter Veranda kragt leicht nach Süden vor, daneben umfasst ein Baukörper Eingangsbereich, Küche und Waschraum. In einem schlanken Flügel gegen Norden sind die Schlafkammern untergebracht. Die Dreiteilung wird durch Vorsprünge und die gestaffelte Firstlinie der Pultdächer betont. Letztere verlaufen parallel zum Hang und bilden anspruchsvolle Dachverschnitte. Das Haus wurde als Ständerbau konzipiert und geschossweise errichtet. Innen bildet eine Holzschalung, aussen eine Stülpschalung den Wandabschluss. Die Schalung ist an den Gebäudeecken verzahnt. Das Wohnhaus Schlipf zeichnet sich durch seine interessante Fassadengestaltung und die geschickte Einbettung in den Hang aus. Mit seinen klaren wie kreativen Formen ist der Bau ein wichtiger und gut erhaltener Zeuge der Moderne.
Steininger, Felix: Haus Im Schlipf, in: leikon-riehen.ch (26.4.2023). – Nagel, Anne; Spechtenhauser, Klaus: Riehen. Kanton Basel-Stadt (= Schweizerische Kunstführer). Bern 2014. – Schiess, Robert: Neues Bauen in Riehen, in: Jahrbuch z’Rieche. Riehen 2005, S. 90–97. – Thüring, Bruno: 4. Wohnhaus Im Schlipf, in: Heimatschutz Basel und Gemeinde Riehen. Basel 2005. – Suter, Ursula: Kritischer Werkkatalog, in: Hans Schmidt. 1893–1972. Architekt in Basel, Moskau, Berlin-Ost. Zürich 1993, S. 109–374. – Artaria, Paul: Schweizer Holzhäuser. Basel 1936, S. 56–59. – Meyer, Peter: Moderne Schweizer Wohnhäuser, in: Der Baumeister 6/1928, Tafel 58, S.190–191. – Schmidt, Hans: Einzelproduktion von Wohnhäusern, in: ABC. Beiträge zum Bauen 5/1925, S. 2.
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