Mit seiner breiten und hohen Giebelfassade prägt das mittelalterliche Wohnhaus den kleinen Platz an der Kurve der Ägeristrasse. Es geht auf einen Ständerbohlenbau zurück, der um 1400 ausserhalb des ummauerten Stadtkerns errichtet wurde. Im ehemals vorstädtischen Gebiet, das erst in der Zeit zwischen 1478 und 1528 von einer zweiten Ringmauer umschlossen wurde, stehen die Häuser daher heute unregelmässig verteilt, entlang verschiedener Strassen, Gassen und Plätze. Das Wohnhaus Ägeristrasse 20 ist eines der ältesten Gebäude im Geviert. Es wurde immer wieder neuen Wohnbedürfnissen angepasst und im Zeitstil umgestaltet. Im Haus konnten Spuren einer Wandmalerei von 1500/50 und verzierte Täfer vom Ende des 16. Jahrhunderts erfasst werden. Auch grössere Umbauten fanden statt: 1568 wurde das ehemals hölzerne Erdgeschoss in Stein ausgeführt. 1620 ersetzte man einige Bohlenständerwände durch Fachwerkwände. Das grosse Steildach datiert aus dem Jahr 1639 und erhielt schon damals beidseitig Lukarnen. In den Jahren 2019/20 wurde das Gebäude saniert, moderne Bäder und Küchen wurden integriert. Bestehende Decken und Parkettböden sowie historische Täfer konnten erhalten werden.
Direktion des Innern ZG, Amt für Denkmalpflege und Archäologie (Hg.): Inventarblatt, Zug, Ägeristrasse 20. Stand 2023 (Archiv Denkmalpflege- und Archäologie Zug). – Camenzind-Nigg, Marzell et al.: Zug, Ägeristrasse 20, Wohnen und Arbeiten im «Dorf», in: TUGIUM 36/2020, S. 28–29. –Luthiger, Viktor: die Altstadt–Oberegasse in Zug und ihre Bewohner, in: Zuger Kalender 83/1938, S. 48–62.
Bilder
Pläne
Prozess