Der Bär, das Wappentier, respektive der Bärengraben ist Teil der Identität Berns. Daneben unterhielt die Stadt aber auch Hirschgehege. Die unbefriedigende Unterbringung der Tiere führte 1900 zum Wunsch nach einem modernen Tierpark, der 1937 im Dählhölzli eröffnet werden konnte. Teil des Tierparkkonzepts war der Bau eines Restaurants, das an der Aare platziert wurde. Der langgestreckte Baukörper besitzt ein gemauertes Erdgeschoss. Darüber erhebt sich ein verschindelter Skelettbau, dem im 1. Obergeschoss eine grosszügige, verglaste Loggia vorgelagert ist. Die Loggia lagert auf reich gestalteten Bügen, deren Schmuck sich in der sichtbar belassenen Balkenlage wiederfindet. Akzentuiert wird der mit einem Walmdach gedeckte Baukörper von zwei halbrunden Treppenhäusern an den Schmalseiten. 1950 wurden ein Kiosk und ein WC angebaut, Mitte der 1990er-Jahre der Küchentrakt ausgelagert, um ein Selbstbedienungsbereich anbieten zu können. Ansonsten haben sich die verschiedenen Restauranträume weitgehend im originalen Zustand erhalten, was insbesondere die künstlerische Ausgestaltung anbelangt: Die Wände zieren Sgraffitis von Hans Fischer und Malereien von Fernand Giauque, die Decken wurden von Max von Mühlenen gestaltet. Das Restaurant Dählhölzli ist als Holzbau ein sehr eigenständiger Vertreter des Neuen Bauens in Bern, der Bauaufgabe und der Erstellungszeit entsprechend ergänzt um Merkmale des aufkommenden Landistils. Das Restaurant ist Teil eines ISOS-Perimeters und als schützenswert eingestuft.
Hostettler, Emil: Der Tierpark Dählhölzli in Bern, in: Schweizerische Bauzeitung 115–116/1940, S. 269–277. – Bühlmann, Regina (Hg.): Inventar der immobilen Kunst in der Stadt Bern 1929–1989. Bern 1990, S. 32, 41, 69.
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