Der Tierpark Arth Goldau ist in dem heute sehr malerisch bewachsenen Felssturzareal des Bergsturzes von 1806 angesiedelt. Der 29,6 Meter hohe Aussichtsturm bietet Überblick wie auch Ausblick in die Voralpenlandschaft, unter anderem auf die Rigi und die Mythen sowie auf den Lauerzer- und den Zugersee. Genutzt werden soll der Turm von den Menschen und Tieren, neben der Aussichtsplattform sind Nistplätze, Schlaf- und Klettermöglichkeiten für Vögel, Fledermäuse oder Eichhörnchen vorhanden. Er birgt aber auch eine Wetterstation. Verarbeitet wurden 117 Tonnen Fichten- und Weisstannenholz, das hauptsächlich aus den Wäldern der Unterallmeind Korporation Arth stammt. Der Turm erhebt sich mit zwei mächtigen Schenkeln über 34 Mikropfählen, die bis zu 21 Meter tief verankert und in einer Ortbetonplatte zusammengefasst sind. Die vertikalen Holzkuben nähern sich einander an und vereinen sich nach 144 Stufen in der Aussichtsplattform. Das Traggerüst aus Brettschichtholz ist an den Schmalseiten mit 20 Zentimetern Dicke stärker dimensioniert als an den Längsseiten der Schenkel. Stabilisiert wird die einfache Konstruktion über die Zwischendecken: Die Statik ist für Windgeschwindigkeiten bis zu 250 Stundenkilometern ausgelegt. Die Beplankung besteht aus Weisstannenbrettern, die die Turmschenkel wie ein Kleid umhüllen. Feine Schlitze lassen den Innenraum erahnen. Der Turm mutete zwischen den Nagelfluhfelsbrocken wie eine Trutzburg an. Die Aufgabe, mit beschränkten Mitteln eine für diesen Standort passende gestalterische Geste zu finden, ist wohl geglückt.
Prix-Lignum 3. Rang Region Zentrum und Sonderpreis Schweizer Holz 2018
Schwyz: 30 Meter hoher Aussichtsturm im Tierpark Goldau eröffnet, in: luzernerzeitung.ch (29.11.2016
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