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Schulhaus Duvin

Duvin, GR
1995
Tragwerksplanung
Bauzeit
1994 – 1995

Das Dörflein Duvin befindet sich in einem Seitental der Lumnezia. Das dreigeschossige Schulhaus mit Satteldach fügt sich sehr gut zwischen die historischen Heuställe, das alte Schulhaus und die Kirche ein. Auch das gestaltprägende Baumaterial Lärche sowie die Blockbauweise sind traditionell und lokal. Verschiedene technische Innovationen ermöglichten es jedoch, den Blockbaukonstruktion weiterzuentwickeln und unter anderem sehr grosse Spannweiten zu realisieren. Entscheidend war hierbei die Entwicklung einer Holz-Beton-Verbunddecke, die gewissermassen aus einer «liegenden Blockwand» mit gleichhohem Betonüberzug besteht. Die Holz-Beton-Verbunddecke trägt die horizontalen Lasten über die steifen Wandecken mit ab und ermöglicht so Spannweiten von bis zu 9 Metern. Zudem gleicht die zweiachsige Tragwirkung der Decke unregelmässige Setzungen der Wände aus. Im traditionellen Blockbau ebenfalls kaum zu realisieren sind grosse Fenster. Dank Eckverblattungen und der Aufhängung der Decke mit Zugstäben an die darüberliegenden Fensterbrüstungen wurde auch dies möglich. Trotz dieser konstruktiven Erfindungen präsentiert sich das Schulhaus unaufgeregt. Die Geschossgrundrisse sind einfach und umfassen einen Vorraum mit Treppe sowie Schulzimmer. Der Einsatz von Holz auch in der Innenausstattung trägt zur Behaglichkeit bei und sollte das Lernklima fördern. Das Schulhaus verbindet damit in vorbildlicher Weise Tradition und Innovation und besticht durch den Einbezug lokaler Ressourcen.

Adresse
Buortga 5, 7112 Duvin
Karte
Höhe
1180 müM
Lage
Hang
Kontext
Bergregion
Nutzung
Bildung
Tragwerk
Decke
Holz-Beton-Verbund
Fassade
Holz
Geschosse
3
Untergeschosse
1
Auszeichnungen

52 beste Bauten. Baukultur Graubünden, 1950–2000 – Gute Bauten in Graubünden, 2001– Neues Bauen in den Alpen, 1999

Literatur

Dosch, Leza; Furrer, Bernhard; Seifert, Ludmila: 52 Beste Bauten, Baukultur Graubünden 1950–2000. Zürich 2020, S. 124–125. – Kübler, Christof; Beckel, Inge: Heimat schafft, wer die Welt des Bekannten erweitert, in: Kunst + Architektur in der Schweiz 3/2015, S. 12–21. – Conzett, Jürg et al.: forme di strutture. forms of structures. Mailand 2011, S. 52–55. – Reichlin, Bruno; Jürg Conzett; Mostafavi, Mohsen: Structure as Space. Engineering and Architecture in the Works of Jürg Conzett and his Partners. London 2006, S. 128–136. – Schlorhaufer, Bettina (Hg.): Cul zuffel e l’aura dado – Gion A. Caminada. Luzern 2005, S. 72–91. – Bündner Heimatschutz und der Bündner Vereinigung für Raumplanung (Hg.): Gute Bauten in Graubünden 2001 (BVR-Informationen 2/01, Sonderheft). Chur 2001. – Mayr Fingerle, Christoph: Neues Bauen in den Alpen. Architekturpreis 1999. Basel 2000, S. 48–52. – Riederer, Ursula: Karge Bauten im Lugnez, in: Hochparterre. 3/1996, S. 34–35. – Caminada, Gion A.; Conzett, Jürg: Selbstverständlich Holz, in: Archithese, Bauen mit Holz 5/1995, S. 52–58.

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Prozess

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