Das Dörflein Duvin befindet sich in einem Seitental der Lumnezia. Das dreigeschossige Schulhaus mit Satteldach fügt sich sehr gut zwischen die historischen Heuställe, das alte Schulhaus und die Kirche ein. Auch das gestaltprägende Baumaterial Lärche sowie die Blockbauweise sind traditionell und lokal. Verschiedene technische Innovationen ermöglichten es jedoch, den Blockbaukonstruktion weiterzuentwickeln und unter anderem sehr grosse Spannweiten zu realisieren. Entscheidend war hierbei die Entwicklung einer Holz-Beton-Verbunddecke, die gewissermassen aus einer «liegenden Blockwand» mit gleichhohem Betonüberzug besteht. Die Holz-Beton-Verbunddecke trägt die horizontalen Lasten über die steifen Wandecken mit ab und ermöglicht so Spannweiten von bis zu 9 Metern. Zudem gleicht die zweiachsige Tragwirkung der Decke unregelmässige Setzungen der Wände aus. Im traditionellen Blockbau ebenfalls kaum zu realisieren sind grosse Fenster. Dank Eckverblattungen und der Aufhängung der Decke mit Zugstäben an die darüberliegenden Fensterbrüstungen wurde auch dies möglich. Trotz dieser konstruktiven Erfindungen präsentiert sich das Schulhaus unaufgeregt. Die Geschossgrundrisse sind einfach und umfassen einen Vorraum mit Treppe sowie Schulzimmer. Der Einsatz von Holz auch in der Innenausstattung trägt zur Behaglichkeit bei und sollte das Lernklima fördern. Das Schulhaus verbindet damit in vorbildlicher Weise Tradition und Innovation und besticht durch den Einbezug lokaler Ressourcen.
52 beste Bauten. Baukultur Graubünden, 1950–2000 – Gute Bauten in Graubünden, 2001– Neues Bauen in den Alpen, 1999
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