Zur Bauzeit war der Weiler Obermutten noch ganzjährig bewohnt, entsprechend gross war der Bedarf nach einem eigenen Gotteshaus. Obwohl mehrfach publiziert, fehlt bislang eine Untersuchung der Bausubstanz. Es ist anzunehmen, dass es sich um einen Ständerbau handelt. Bei der letzten grossen Renovation im Jahr 1930 wurde der Bau neu mit Fichtenholz verschalt und ein Dachreiter aufgesetzt. Zuvor hingen die Glocken unter dem giebelseitig weit auskragenden und mit einem Schild geschützten Satteldach. Die vertikale Holzverschalung prägt den Aussen- wie auch den Innenraum des Kirchleins. Die Decke schliesst gerade und grenzt den Dachstuhl ab. Der leicht eingezogene, polygonal schliessende Chor ist mit einer trapezförmigen Öffnung vom Schiff abgesetzt. Die Ausstattung, ein einfacher Altartisch und Bänke, die in durchgehende Wangen gefügt sind, ist ausserordentlich schlicht. Ebenso die Belichtung durch kleine Lochfenster. Hervor stechen einzig die reich bemalte Toggenburger-Orgel und die geschnitzte Kanzel. Die Kirche Obermutten ist eine der wenigen Holzkirchen der Schweiz und insofern bemerkenswert. Der einfache Bau fügt sich trotz seiner Ständerbauweise sehr gut in den heutigen, von traditionellen Blockbauten geprägten Alpweiler, ein.
Seifert-Uherkovich, Ludmila; Dosch, Leza: Kunstführer durch Graubünden. Bern/Zürich 2008, S. 134–135. – Batz, Hans: Die Kirchen und Kapellen des Kantons Graubünden (Bd VI). Chur 2005, S. 149–150. – Poeschel Erwin: Die Kunstdenkmäler des Kantons Graubünden (Bd II). Basel 1937, S. 292.
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