Im Osten Berns ist um in den 2000er-Jahren ein neues Stadtquartier nach einem Masterplan von Hans Kollhoff entwickelt worden. 2011 konnte das zugehörige Quartierhaus eröffnet werden. Es besetzt die nordwestliche Ecke des Areals und ist L-förmig ausgebildet. Das Quartierhaus umfasst eine Kindertagesstätte und Gemeinschaftsräume, die in acht mehrfach geknickten Raumfolgen untergebracht sind. Drei Raumfolgen zeichnen sich an der Nordfassade als Erker ab. Der restliche Baukörper ist in eine dunkle Holzlattung variierender Breite gehüllt und mit schmalen, hochrechteckigen Fenstern durchsetzt. Gegen Süden öffnet sich der Baukörper. Weitere Knicke und Staffelungen schaffen interessante (Frei-)Räume. Die komplexe Geometrie wurde in Massivholzbauweise erstellt. Ermöglicht wurden die polygonalen Raumgebilde durch eine CNC-Vorfertigung – zu dieser Zeit eine Pionierleistung. Das Flachdach lagert auf einer Balkenlage. Die Massivholzelemente bestehen zum grössten Teil aus Abfällen aus der Bauholzproduktion. Die Holzreste wurden vernagelt. Die innovative, ressourcensparende Holzkonstruktion lagert auf einer Betonplatte und einer Teilunterkellerung, die den Höhenversprung des Geländes ausgleicht. Das Quartier Schönberg Ost ist auf einem gleichförmigen Raster aufgebaut, die Stadtvillen sind zum grossen Teil mural ausgebildet. Das hölzerne Quartierhaus setzt dem einen erfrischenden und architektonisch wichtigen Akzent entgegen.
Kinderhaus Schönberg Ost, Bern, in: Werk, Bauen + Wohnen 4/2012 (Material).
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