Seit dem Bau des Hauptgebäudes der Eidgenössischen Hochschule für Sport von Max Schlup im Jahr 1970 liegt die Latte für Architektur in Magglingen hoch. Den Schlup-Bau und den neuen Hochschulsitz trennt nur ein kleines Wäldchen. Über einem talseits verglasten Sockelgeschoss erhebt sich ein rund 90 x 30 Meter grosser, zweigeschossiger Baukörper. Die Niveaus und der hinter dem Bau liegende Sportplatz sind mit einer grosszügigen Freitreppe, die den Bau durchquert, verbunden: Architektur und Landschaft sind vernetzt. Zwei Lichthöfe gliedern den Grundriss, die Sporthallen sind an den beiden Kopfenden platziert. Der Neubau übersetzt die Rasterung der feingliederigen Stahl-Glas-Vorhangfassade von Max Schlup in Holz: Die auskragenden Geschosse sind mit Holzlamellen gefasst, hinter denen grossflächige Fensterbänder oder Holztafeln liegen. Hinter der Holzfassade verbirgt sich grösstenteils ein Stahlbetonbau. Der Wettbewerb sah noch eine vollständige Umsetzung in Holzbauweise vor. Jedoch zeigte sich, dass die geforderte Schwingungsfreiheit nur mithilfe des Stahlbetons erreicht werden konnte. Weiterhin ganz in Holz ausgeführt wurden die zweigeschossigen Hallen an den Stirnseiten. Zudem ist bei den Decken der überhohen Sporthallen jede zweite Lamelle zu einer Stütze erweitert, um die Deckenträger aus Brettschichtholz aufzunehmen. Die Hallen besitzen den gewünschten «hölzigen» Charakter, ebenso die Büros, die mit mehrheitlich verglasten Holzrahmenwänden gefasst sind. Damit entstand ein gestalterisch wie funktional überzeugender Bau.
Sauer, Marco: Erweiterung der Hochschule Lärchenplatz, Magglingen, in: competitions.espazium.ch (4.11.2015). – Sauer, Marco: Erweiterung im Sport-Olymp, in: TEC21 28–29/2014, S. 8–9.
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