Das Wohnhaus Müslihoschet ist ein für die Region typisches, zweiraumtiefes Mittelkorridorhaus mit einer Erweiterung gegen Westen. Das Haupthaus besteht aus einem gemauerten Sockel und einem zwei- bzw. dreigeschossigen Aufbau in Blockbauweise. Ein schwach geneigtes Satteldach, das einst mit Schieferplatten gedeckt war, schliesst den Bau ab. Teile der Nord- und Südfassade wurden verschindelt. Die Erschliessung erfolgt über eine zentrale Tür im Sockelgeschoss, die zum Treppenhaus in der Hausmitte führt. Auf der Rückseite besteht ein zweiter Zugang. Ursprünglich waren im Haus zwei Wohneinheiten vertikal angeordnet. Sie umfassten jeweils Stube und Küche im ersten Wohngeschoss sowie weitere Kammern in den oberen Etagen. Nicht nur die Bausubstanz, auch Teile der historischen Ausstattung haben sich erhalten. So bestehen in der Nordstube ein Blechofen mit Ofentreppe, eine sogenannte «Kutsche», d.h. ein Wandbett, sowie Wandschränke und eine Uhr aus der Bauzeit. 2014 wurde das Gebäude sorgfältig saniert. Unter Beibehaltung der ursprünglichen Raumstruktur wurden zwei modern ausgestattete Wohnungen eingebaut, die neu horizontal statt vertikal organisiert sind. Eingebettet in eine ebenfalls integral erhaltene Kulturlandschaft mit Garten, Ställen und Hangmauern, ist das Gebäude ein wertvoller Zeuge der Glarner Baukultur.
Kanton Glarus, Denkmalpflege und Ortsbildschutz (Hg.): Inventarblatt. Müslihoschet, Elm (16.12.2021). – Kanton Glarus, Denkmalpflege und Ortsbildschutz (Hg.): Schlussdokumentation. Elm, Parz. 1952. Müslihoschet. Nachtrag. Glarus 2014. – Streiff, Hansruedi: Haus „Müslihoschet“ 8767 Elm. Elm 2011 (Archiv Kanton Glarus, Denkmalpflege und Ortsbildschutz).
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