Bauherr dieses Wohnhauses war die Korporation Willisau, die sich als grosse Waldbesitzerin einen Holzbau wünschte und einen entsprechenden Wettbewerb auslobte: Das Projekt wurde zu einem der ersten modernen, mehrgeschossigen Holzbauten im städtischen Gebiet in der Schweiz. Über dem Sockelgeschoss aus Sichtbeton, das die Räume der Korporation umfasst, erhebt sich ein Ständerbau mit steilem Satteldach. Die Aussteifung erfolgt unter anderem über den ebenfalls massiv gehaltenen Erschliessungskern mit angrenzenden Loggien. Das Mehrfamilienhaus ist ein stolzes Gebäude, das die meisten anderen innerstädtischen Bauten überragt und durch die Gestalt seiner Fassaden hervorsticht. Zwar folgen die Fenster mit ihren Klappläden dem Kontext, die rötlich gefärbten, geschosshohen Okumé-Platten generieren jedoch einen sehr eigenständigen Charakter. Die Herausforderung im Holzbau der 1990er-Jahre war der Brandschutz. Die innerstädtische Dichte machte den Einbau einer Sprinkleranlage erforderlich, die Wahl der Fassadenverkleidung aus Tropenholz lag in der schweren Entflammbarkeit begründet. Die hinterlüftete Fassade ist zusätzlich mit Feuer-Blockelementen versehen, die im Brandfall aufquellen würden. Das Projekt ist eine überzeugende Lösung für innerstädtisches Wohnen. Es zollt dem Kontext, unter anderem der Kirche, Tribut, ohne historisierende Details zu verwenden.
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