Die Markthalle besteht aus einst vom Borkenkäfer befallenem Fichtenholz. Um die Raumtiefe von 26 Metern belichten zu können, wurde ein basilikaler Querschnitt gewählt resp. ein Oberlichtband in das bogenförmige Tragwerk eingefügt. Die 18 Zweigelenkbinder aus Brettschichtholz lagern auf Streifenfundamenten. Der Boden besteht aus anthrazitgefärbtem Monobeton. Das Achsraster der Binder beträgt 3,8 Meter. Das Nebentragwerk bilden 75 Millimeter starke, aneinander gereihte Bohlen. Das Oberlicht gliedert innen die Längsseiten in Nischen. An der Nordfassade bildet sich ein mit Brettschindeln bekleideter Mittelteil und zwei Seitenteile mit Stülpschalung heraus. Zwischen den Oberlichtbändern ist ein flaches Satteldach angeordnet, unterhalb münden Pultdächer in weit auskragende Vordächer. Die Südseite der Markthalle zeichnet Querschnitt und Dachform nach. Der eingezogene Mittelteil birgt Viehpferche. Die Infrastruktur ist als Box in die Halle gestellt. Die Architektur der Markthalle wertet das disperse Gewerbegebiet an der Thur auf, ohne es zu dominieren. Der gewölbte Innenraum besticht durch eine heimelige Atmosphäre und etablierte sich als das Toggenburger Veranstaltungszentrum.
Tschanz, Martin: Eine Halle, fast schon ein Saal: Markthalle in Wattwil von Walter Bieler, Bonaduz, in: Werk, Bauen + Wohnen 4/2006, S. 60–61, Anhang werkMaterial.
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