Peter Zumthor befasst sich seit den 1970er-Jahren intensiv mit der Typologie der Bündner Bauernhäuser. Rund dreissig Jahre später baute er in Jenaz das Haus Jutzi und entwickelte wenig später seine Adaption des Bünder Strickbaus am oberen Dorfrand Leis von weiter: Das Unterhus und das Oberhus wurden 2009 gebaut und besitzen eine Quergangerschliessung, die die Häuser in eine nördliche und eine südliche Hälfte teilt. Das Türmlihus von 2013 besitzt hingegen eine zentrale Treppe. Das in den Hang eingetiefte Sockelgeschoss ist bei allen drei Gebäuden betoniert. Der Blockbau ist jeweils bis an das Terrain geführt. Im ersten Geschoss sind die Schlafräume anzutreffen, darüber folgen Wohnraum und Küche. Die grossen Fensteröffnungen sind als Erker konzipiert und werden von Blockvorstössen flankiert. Die Dächer ist als Kaltdächer ausgebildet und überspannen die Wohnräume mit luftiger Distanz. Zugbänder aus Stahl tragen die Last der Balken und der steinernen Eindeckung. Die drei Wohnhäuser zeigen einen sensiblen Bezug zur lokalen Baukultur sowie eine äusserst gelungene, moderne Interpretation.
Zumthor, Peter: Die Leiserhäuser, in: zumthorferienhaeuser.ch (21.02.2024). – Simon, Axel: Peter Zumthors drittes Ferienhaus, in: Hochparterre 4/2014. – Zumthor, Peter: Bauten und Projekte, Zürich 2014 (Bd. 4), S. 123–124. – Guetg, Marco et al.: Weitergestrickt, in: Bauen in Graubünden: Ein Architekturführer zu 100 zeitgenössischen Bauten, Zürich 2013, S. 206–207. – Grimmer, Vera: Shelter in the storm, in: Oris 76/2012, S. 40–51. –Zumthor, Peter: Die Leiserhäuser, in: Architektur Denken. Basel 2010, S. 103–108.
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