Die Etablierung der Schweizer Eisenbahnstrecken ging mit dem Bau von unzähligen Stationsgebäuden einher. Aufgrund der gleichen Nutzung wurden hierbei mehrfach Serien initiiert. Die Station in Langwies, die wie viele Schweizer Landbahnhöfe dem Holzstil folgt, hat Zwillinge in Peist, Lüen-Castiel, St. Peter-Molinis und Litzirüti und umfasst öffentlichen Räume sowie Wohnraum für Bahnangestellte. Die Besonderheit des obligatorischen Sockels dieser Serie liegt darin, dass er auf der Brüstungshöhe der Fenster endet. Die Schauseite ist symmetrisch konzipiert, auf der Hausrückseite folgen die Fenster dem Bedarf. Auf der Südseite ist eine Remise angefügt und das Satteldach abgeschleppt. Das Hauptgeschoss mit zentraler Loggia kragt leicht vor und lagert auf zwei Holzsäulen. Im Norden und Osten sind Balkone angefügt. Dem Baustil entsprechend sind die Fassaden reich geschmückt: Die rot gefassten Fenster sind mit blauen Klappläden geschmückt, die Fassaden zieren Inschriften in altertümlichen Lettern, der Ortgang ist mit einer Zierleiste akzentuiert, Konsolen und Vorstösse sind gekerbt. Der schmucke Blockbau fügt sich sehr gut in den Kontext ein und vermittelt der Rhätischen Bahn eine alpine Identität.
Dosch, Leza: Die Bauten der Rhätischen Bahn. Geschichte einer Architektur von 1889 bis 1949. Chur 1984, S. 90–94. – Holzarchitektur von Alfons Rocco in Arosa, in: Schweizer Bauzeitung 5/1922, S. 50–51.
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