Das Kreuzfirsthaus Bleichi verkörpert den gleichnamigen Bautyp, bei dem Wohnhaus und Stall um 90 Grad gedreht aneinandergefügt sind, im Fall Bleichi mit etwas Versatz in der Tiefe wie auch in der Höhe, dem Hang folgend. Der ehemalige Heustall wurde zwischenzeitlich zu Wohnraum umgebaut, das Bauensemble sensibel modernisiert. Den Blockbau kennzeichnen ein steiles Dach, konzipiert für eine Ziegeldeckung, sowie ein Webkeller, der durch eine Fensterreihe im Sockelbereich kenntlich wird. Die Kellerfenster sind mit Klappläden versehen, die Stubenfenster besassen ehemals Zugläden. Die geschweiften, barocken Fensterfassungen sind im Bereich der Brüstungen vertäfert und zieren so die Schauseite. Die nachträglich baulich erweiterte Trauf- und die Hausrückseite sind verschindelt. Sogenannte «Klebdachböcke» sorgen für eine Auskragung der Schindelschirme oberhalb der Fenster und somit für konstruktiven Holzschutz. Die Kulturlandschaft Appenzell ist durch Streusiedlungen charakterisiert, innerhalb derer die Hofstätten kleine Weiler bilden. Der gelungene Umbau des Kreuzfirsthaus Bleichi zeigt eine Zukunft für die historischen Hofstätten auf.
Hermann, Isabell: Die Bauernhäuser beider Appenzell (= Die Bauernhäuser der Schweiz). Basel 2004, S. 418–422.
Bilder












