Die Kollegi-Gärtnerei in Sarnen wird von der Stiftung Rütimattli betrieben, die sich für beeinträchtigte Menschen einsetzt. Sie ist am Siedlungsrand, im Hochwassergebiet situiert. Entsprechend wurden die beiden eingeschossigen Pavillons auf ein Plateau gesetzt. Die Bodenplatte und der Kernbereich sind betoniert, die Fassade folgt in Skelettbauweise und nimmt den Dachvorsprung der leicht gekrümmten Dachschale mit kastenförmiger Laterne auf. Die Dachschale wird von massiven Brettschichtholzträgern geformt. Vor die raumhohen Fenster des grösseren Pavillons ist eine weitere Raumschicht gesetzt, die aus schlanken Stäben besteht. Je drei Stäbe sind mit Metallgurten zusammengefasst, je zwei dieser Pakete nebeneinandergesetzt. Der Zwischenraum birgt eine Rampe und eine Terrasse. Die filigrane Umhüllung korrespondiert mit dem feinen Dachrand und unterstricht den schwebenden Charakter des Pavillons. Der kleinere Pavillon folgt der Formensprache des grösseren, ist jedoch geschlossener ausgebildet und besitzt keine vorgelagerte Raumschicht. Die beiden Pavillons zeichnet ein strenges Raster aus, die von der als florale Verästelung lesbaren Gliederung akzentuiert wird. Die Betonschalen-Gärtnerei in Zuchwil von Heinz Isler ist weltbekannt – Sarnen besitzt eine spannende Variation in Holz.
Ortstypisch, nur eleganter: Kollegi-Gärtnerei, Sarnen/CH, 2008–2010, in: dgz.de (2010).
Bilder
Pläne
Prozess