Die kammartige Anlage bietet in drei Pavillonbauten Platz für je eine Kindergartenklasse. Als Bindeglied zwischen den Pavillons fungiert ein länglicher Baukörper auf der Nordseite, der die Erschliessung, die Garderoben und die Nasszellen beinhaltet. Zusammen rahmen die Bauten drei Höfe, die bei schönem Wetter als Aussenraum-Klassenzimmer genutzt werden können. Während die Walmdach-Pavillons aus Backsteinen gemauert sind, ist der Pultdach-Verbindungskörper ein Leichtbau aus Holz. Gegen Süden sind der Erschliessung und den Sanitärräumen Geräteschuppen-Annexe vorgelagert, die in den Gebäudezwischenräumen heimelige Nischen formen. Die Fassaden des Verbindungskörpers besitzen eine weisse Deckleistenschalung und zeichnen sich durch liebevolle Details aus: Über den Eingängen greift die Trauflinie vordachartig aus und wird von filigranen Rundholzstützen getragen, die auf einem Kunststeinsockel aufliegen. Das Dachwerk gründet auf profilierten Balken, die mit der Dachkonstruktion der Klassenräume korrespondieren. Die Klassenräume werden jeweils von drei Seiten mit grosszügigen Fenstern optimal beleuchtet. Die feingliederige Proportionierung der Einzelbauteile sowie der geschickte Einsatz schlichter Zierelemente verleihen der Anlage aus der Nachkriegszeit einen besonderen Charme.
Kindergarten Rappstrasse in Winterthur-Wülflingen, in: Das Werk: Architektur und Kunst 34/1947 S. 14–15.
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