Das Hochstudhaus wurde 1728 als ein für die Region typisches Mittertennhaus mit Wohnteil, Tenn und Stall erstellt. 1812 wurde der Ökonomieteil verlängert. Bohrlöcher an vielen Holzteilen zeigen, dass das Holz für den Bau per Floss in die Region transportiert wurde. Möglicherweise stammt es aus dem Berner Emmental, von wo Holz sogar bis nach Deutschland und Holland exportiert wurde. Ursprünglich drei, seit der Erweiterung vier Firstständer tragen die Pfette des mächtigen Walmdachs. Der Schwellenkranz aus Eiche, die Geschossrähme sowie Kopfhölzer, Büge und Stiele bilden die Konstruktion. Die Wandfüllungen bestehen im Erdgeschoss aus liegend eingenuteten Bohlen, im Obergeschoss aus stehenden Brettern. Im Heustock wurden Kanthölzer gitterartig in die Ständer gezapft, um die Belüftung zu sichern. Im 19. Jahrhundert passte man den Wohnteil mit verschiedenen Umbauten neuen Wohnbedürfnissen an. Da mehrere, teils nicht verwandte Personen das Haus gleichzeitig bewohnten, erschloss man um 1820/30 die Kammern im Obergeschoss neu mit einer Aussentreppe. 1845 wurde ein zweiter Keller ergänzt und 1851 ein zweiter Stubenofen eingebaut. Um 1850 lebten acht Personen im Haus: eine fünfköpfige Familie, der ledige Bruder des Hausherrn, ein Pflegekind und ein Weber. Im Stall waren 19 Stück Vieh untergebracht, damals im Dorf ein grosser Bestand. Das integral und kaum verändert erhaltene Haus ist ein eindrücklicher Zeuge der Zimmermannskunst des 18. Jahrhunderts und zeigt welche Wohn- und Lebensverhältnisse auf dem Land bis ins frühe 20. Jahrhundert verbreitet waren.
Kantonale Denkmalpflege Solothurn (Hg.): Objektblatt. Messen, Brunnenthal, Bauernhaus Hubelweg 14 (27.1.2022). – Räber, Pius: Die Bauernhäuser des Kantons Solothurn. Basel/Solothurn 2019, S. 429–440.
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