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Heidenhaus

Gais, AR
1547
Bauzeit
1547

Als «Heidenhaus» werden im Volksmund besonders alte und einfache Gebäude bezeichnet. Der Begriff steht für eine Nutzung in vorchristlicher Zeit, was natürlich nicht stimmt, sich aber über Generationen etabliert hat. Im Appenzellerland dominiert der Blockbau. Wohnhaus und Stall können parallel oder in Form eines Kreuzfirsts aneinandergefügt sein. Letzterer Bautyp ist jünger, insofern entspricht das Heidenhaus Ballmoos seiner spätmittelalterlichen Entstehungszeit. Die regionale Besonderheit war der weit verbreitete Nebenerwerb des Webens, der feuchte Räume erfordert, die immer im Kellergeschoss situiert waren. Entsprechend findet sich im Sockelbereich des Heidenhauses eine typische Fensterreihe. Das Wohngeschoss ist mit einer kastenförmigen Schalung versehen, das Obergeschoss und die Hausrückseite sind verschindelt. Interessante Details sind die Fassung einiger Fenster mit weiss gestrichenen, geschweiften Brettern, die als «Klebdachbock» die Auskragung des Schindelschirms fassen, die erhaltenen Vorfenster oder die nach oben klappbaren Läden des Webkellers. Insgesamt dominiert eine, für den ländlichen Raum übliche pragmatsch-funktionale Gestaltung. Als Teil der Streusiedlung rund um Gais prägt das Heidenhaus die spezifische Kulturlandschaft.

Adresse
Ballmoos 747, 9056 Gais
Karte
Höhe
964 müM
Lage
Hang
Kontext
Land
Nutzung
Gewerbe/Industrie, Landwirtschaft, Wohnen
Tragwerk
Decke
Balken
Fassade
Holz
Geschosse
2
Untergeschosse
1
Literatur

Heidenhaus, in: appenzellerland.bauatlas.ch (Abruf 1.11.2024).

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Bilder

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