Der stattliche Gartenpavillon steht nicht in einer Parklandschaft, er begrenzt einen kleinen Garten in einem Mischgebiet: Wohnhäuser und Gewerbebauten aus zwei Jahrhunderten stehen dicht an dicht und keiner der Bestandsbauten besteht aus Holz. Der eingeschossige, langgestreckte Ständerbau setzt entsprechend einen eindrucksvollen Akzent und ist eine Referenz an die Bauherrschaft, die im Nachbarhaus eine Schreinerei betreibt. Der Pavillon öffnet sich zum Garten und schottet sich gegen die Strasse mit einem Schindelschirm ab, der in der geschleiften Fribourger-Technik, sprich mit gerundeten Ecken, ausgeführt ist. Die Schalung der Gartenfront ist blau gestrichen. Das Vordach schwingt leicht nach oben. Die Kante des Vordachs ist mit einer durchbrochenen Zierleiste dekoriert – ein interessanter Kontrast. Der Gartenpavillon beherbergt ein Speisezimmer und eine Lounge und wird mit einem heimeligen Ofen beheizt. Der Entwurfsansatz des Architektenpaars Boesch, ein Gleichgewicht zwischen Alt und Neu zu finden, wurde 2018 in einer Ausstellung auf der Architekturbiennale in Venedig präsentiert. Der wohlüberlegte Gartenpavillon fügt sich gut in dieses Œuvre.
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