Der kleine Gaden oberhalb der beiden aus dem 16. Jahrhundert datierenden Bauernhäuser im Weiler St. Antoni gehört zu den wenigen historischen Ökonomiegebäuden im Bereich der Ganzjahressiedlung, die nahezu unverändert erhalten sind. Der Kleinbau steht in der Falllinie des Hangs. Das eingetiefte Sockelgeschoss besteht auf drei Seiten aus Bruchsteinmauerwerk. Die nach Süden orientierte Schauseite ist als Blockkonstruktion ausgeführt. Das Sockelgeschoss birgt zwei separate Stallräume. Das Heulager ist «locker gestrickt», die luftige Konstruktion mit einer Zange verstärkt. Die Balken des Zwischenbodens zeichnen sich an der Fassade ab. Ursprünglich war das flach geneigte Satteldach mit Schindeln gedeckt, heute sind es Ziegel. Wie an vielen Ökonomiegebäuden wurden auch hier einige Pfetten als Rundhölzer belassen. Der Gaden verdeutlicht eindrucksvoll die Rahmenbedingen für Tierhaltung, die bis weit ins 20. Jahrhundert hinein üblich waren. Der Tierschutz und die Vergrösserung der landwirtschaftlichen Betriebe bedeutete für unzählige vergleichbare Ökonomiebauten Preisgabe und Verfall, da kaum Umnutzungen möglich sind.
Sauter, Marion: Die Kunstdenkmäler des Kantons Uri (Bd. III): Schächental und unteres Reusstal. Bern 2017, S. 214–215.
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