Das Freilagerquartier Zürich ist um einen weiteren Holzbau ergänzt worden, bei dem typologische und konstruktive Themen weiterentwickelt worden sind. Der flach gedeckte Riegel gründet auf einem betonierten Untergeschoss und wird von zwei Raumschichten gefasst: Einer geräumigen, öffentlichen Laubengang- und einer privaten Loggienzone. Lichthöfe und bei Bedarf abtrennbare Vorzonen schirmen die Wohnungen von der Erschliessung ab, die sich ob ihrer grosszügigen Dimensionierung als Kommunikationsraum etablieren soll. Die 50 modularen 2.5-, 3.5 und 4.5-Zimmerwohnungen sind jeweils nach zwei Seiten orientiert. Die Geschosse sind gestapelt, die Konstruktion ist ablesbar: Die Laubengänge und Loggien sind mit runden, aus Brettschichtholz gedrechselten Stützen versehen. Massive Brettschichtholzträger lagern auf den Fassaden und den Querschotten. Die Geschossdecken und das Flachdach kragen aus. Auf aussteifende, massive Treppenkerne konnte verzichtet werden. Die Fassaden sind mit Paneelen aus sägeroher Weisstanne verkleidet. Leisten erzeugen eine feine Täferstruktur. Die Systematisierung und Standardisierung der Bauteile führte zu vergleichsweise günstigen Erstellungskosten – dies mit einem Anteil von 89 Prozent Schweizer Holz. Mit den beiden grosszügigen Freiraumschichten staffelt sich der Übergang von aussen nach innen, von der Öffentlichkeit zum Privaten, was dem ob seiner roten Farbe ohnehin sehr auffälligem Haus ein äusserst lebendiges Antlitz gibt.
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