Die Feriensiedlung Mooshütte wurde in drei Etappen errichtet. Sie besteht aus einem Atelierhaus, drei abgetreppten Studiowohnungen sowie dem separaten und ältesten «Gustihaus». Die verschalte Holzrahmenkonstruktionen gründen auf Sockel- resp. Kellergeschossen aus Sichtbeton, die in den steilen Hang eingetieft sind. Das Atelierhaus besitzt einen grosszügigen Luftraum, um den sich verschiedene Arbeits- und Aufenthaltsbereiche auf raffiniert platzierten Ebenen gruppieren. Talseits präsentiert sich das Haus mit einem Giebel, bergseits mit einem Walmdach – es scheint halbiert zu sein. Die «andere Hälfte» ist unter einem abfallenden und gestaffelten Satteldach vereint. Die drei Studiowohnungen mit Schlafemporen ducken sich in den Hang und präsentieren sich als ein eigenwilliger Fortsatz des hochaufragenden Atelierhauses. Das Gustihaus ist eine «Dachhütte», das steile Satteldach überdeckt zwei Wohnungsgeschosse. Dem Gelände und dem Konstruktionsraster entsprechend kragen aus den Baukörpern diverse Annexe heraus, sind Treppen eingeschnitten: Die Feriensiedlung fügt sich abwechslungsreich und unmittelbar in die Landschaft ein. In Schwarzenberg wurde experimentiert: mit Querschnitten und Raumlösungen mit Lufträumen und Blickbezügen und damit mit aussergewöhnlichen Raumqualitäten im bescheidenen, funktionalen Habitus von Ökonomiegebäuden. Der Architekt Oskar Burri ist zu Unrecht in Vergessenheit geraten. Sein Werk zeichnet sich – wie in Schwarzenberg – durch eine enorme Vielfalt und um facettenreiche Experimente mit handwerklichen Holzkonstruktionen aus. Dies zu einer Zeit, in der dies wenig selbstverständlich war.
Gadola, Reto: Architektur der Sehnsucht. 20 Schweizer Ferienhäuser aus dem 20. Jahrhundert. Zürich 2013, S. 140 ff. – Egli, Willi; Santi, Waldemar; Zweifel, Jakob: Der Architekt Oskar Burri, 1913–1985, in: Schweizer Ingenieur und Architekt 48/1986, S. 1249–1257.
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