In Grossdietwil galt es auf einer schmalen Parzelle am Dorfrand rund 1'000 Quadratmeter Produktionsfläche zu fassen, um die Innenausbausparte der Schaerholzbau weiterentwickeln zu können. Der Standort besitzt indes Geschichte: Die Familie Schär betrieb schon vor Jahrhunderten am Fischbach eine Mühle, später wurde mit der Wasserkraft eine Säge angetrieben. Die folgende Zimmerei entwickelte sich zum prosperierenden Holzproduktionsbetrieb mit Platzbedarf, der inzwischen auf mehrere Standorte verteilt ist. Die Grossdietwiler Halle begrenzt in gerader Linie den Sportplatz im Süden. Hier lagert das Hallentragwerk, bestehend aus Brettschichtholzbindern, auf einer bestehenden Mauer bzw. auf Einzelstützen. Im Norden folgt der rund 70 Meter lange Baukörper mit einem leichtem Knick dem Lauf des Fischbaches. Die vertikale Schalung wird von rasterbreiten Fenstern auf variierenden Höhen unterbrochen. Der Dachvorsprung schafft einen Übergang, eine Pergola schlägt die Brücke zu einem Lager auf der anderen Bachseite und deckt den Hofraum. Der Boden der Produktionshalle besteht aus massivem Buchenholz, Restholz aus der Produktion von Eisenbahnschwellen. Bestehendes nutzen, Überflüssiges weiterverarbeiten – das Projekt setzte Massstäbe lange bevor re-use in aller Munde war.
Prix Lignum Region Zentrum 2012
Prix Lignum 2012: Region Zentrum: Holzbau neu interpretiert, in: Beilage zu Hochparterre 20/2012, S. 50–51.
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