Das Erhaltungs- und Interventionszentrum dient der Sicherung des Lötschbergbasistunnels und bietet ausserdem der Feuerwehr Frutigen Raum. Entstanden sind zwei Hallen mit identischem Konstruktionsprinzip. Da anfänglich vorgesehen war, die Hallen nach Abschluss der Tunnelbauarbeiten zu versetzen, war die Entwicklung einer flexiblen Tragstruktur Teil des Wettbewerbs. Die Lösung sind Binder, die auf gespreizten Stielen lagern und so ohne weitere Aussteifung oder Dachverband autonom stehen können. Der Hallenquerschnitt musste dem Lichtraumprofil der Züge genügen und die Produktionstechnik der Brettschichtholzträger aus Fichte entsprechen, ausserdem erzeugt die extensive Dachbegrünung eine hohe Flächenlast. Das Tragraster umfasst 20 x 7,8 Meter. Zum Einsatz kamen Binder mit einer Lamellenbreite von 24 Zentimetern und der Festigkeitsklasse GL 36. Die Verbindung erfolgte mit GSA-Ankern. Aufgrund der Deckenkrane erfolgt die Belichtung über die Fassaden: Das Hallentragwerk ist mit transparenten Polycarbonatplatten umhüllt, die das Tragwerk durchscheinen lassen. Die filigranen Holzkonstruktionen lagern auf einem massiven Sockel beziehungsweise Sockelgeschoss. Die Räume der Feuerwehr sind als massive Boxen in die Halle gestellt. Das Planungsteam setzte mit dem EIZ Massstäbe in materialsparender Konstruktion und machte den bemerkenswerten Holzbau weithin sichtbar.
Neue Horizonte Ideenpool holz21 (Förderprogramm des buwal); 2005: 1. Preis
Holzbaupreis Berner Oberland; 2007: Hauptpreis
best architects 09 award Auszeichnung
Prix Lignum Region Mitte, 2009 Auszeichnung
Betriebsgebäude in Frutigen, in: Detail 5/2008, S. 492–495. – Zwei Hallen von Müller & Truninger Architekten, in: Werk, Bauen + Wohnen 11/2007, S. 52–54. – Erhaltungs- und Interventionszentrum in Frutigen BE, in: Werk, Bauen + Wohnen 11/2007, Rubrik werk Material.
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