Das Museum steht etwas im Schatten des benachbarten Hauptsitzes der Swatch AG. Der kubische Riegel der die Dauerausstellungen «Planet Swatch» und «Omega Museum» sowie ein Kongresszentrum beinhaltet, besitzt jedoch ebenfalls eine herausragende Holzkonstruktion. Diese gründet auf einem Arkadenwald im Erdgeschoss in Massivbauweise. Darüber erhebt sich ein Skelettbau, selbst die Liftkerne wurden aus Schweizer Holz erstellt. Je vier mächtige, gekoppelte Brettschichtholzstützen ermöglichen es, die gesamte Geschossfläche stützenfrei zu überspannen. Die 0,2 Meter dicken CLT-Massivholzdecken sind mit einer dünnen Betonschicht überzogen. Die vorgehängte Glasfassade kontrastiert mit Filigranität. Die vordere Hälfte des Riegels ist mit einem extrem asymmetrischen Walmdach gedeckt, die flach geneigte Südwestflanke ist mit einer Photovoltaikanalge versehen. Die hintere Hälfte wird vom Kopf der Gitterschale des Swatch-Hauptsitzes überdeckt. Die Schnittstelle markiert ein elliptischer Konferenzsaal, der über zwei Geschosse reicht und das strenge Raster des Holzskelettbaus des Museums durchbricht. Fast schon unscheinbar mutet dagegen die Brücke an, die die beiden Bauten im 3. Obergeschoss verbindet. Jeder der drei Shigeru Ban-Bauten in Biel besitzt eine andere Holzkonstruktion. Das Ensemble war ein Experimentierfeld für Konstruktion und Realisierung und setzte damit Meilensteine im aktuellen High-Tech-Holzbau.
Kunz, Daniel: 4600 Teile: Swatch-Hauptsitz in Biel von Shigeru Ban, in: Werk, Bauen + Wohnen 2020, S. 31–40.
Bilder









Pläne






