Unweit der Burgruine Attinghausen steht eines der grössten historischen Ökonomiegebäude Uris. Das Sockelgeschoss ist massiv ausgebildet. Das Heulager ist als Holzständerkonstruktion aufgesetzt, die traufseitig auskragt und so einen überdachten Arbeitsbereich formt. Der steile Giebel ist mit geschweiften Brettern im Schweizerhausstil verschalt. Der Kniestock ist mit diagonal angeordneten Lattengeflecht versehen, was eine gute Durchlüftung des Heubodens ermöglicht. Der Bau ist geschickt in den Hang eingefügt: Die Erschliessung des Heubodens ist ebenerdig möglich. Die Besonderheit des Burggadens liegt in der für die Region unüblichen Konstruktionsweise, dem Bauschmuck, der mit der einfachen Fügung kontrastiert, sowie im vorgelagerten, gepflasterten Arbeitsbereich, der von einem Modernisierungsschub zeugt. Die Publikation eines maroden Ökonomiegebäudes mag erstaunen – sie steht für die grosse Bedeutung des Holzbaus in der Landwirtschaft bis in die 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Sauter, Marion: Die Kunstdenkmäler des Kantons Uri (Bd. III): Schächental und unteres Reusstal. Bern 2017, S. 355.
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