Die Bleiche ist ein Baudenkmal von nationaler Bedeutung. Im Lauf von dreihundert Jahren entstand unweit der Sittter ein komplexes Bauensemble, in dem Leinwand gebleicht, Korn gemahlen, Brot gebacken und Holz gesägt wurde. Mit der Gründung sollte ein Leinwandplatz in Konkurrenz zu St. Gallen etabliert werden, gebleicht wurde mit Unterbrechungen bis Mitte des 19. Jahrhunderts. Der hochaufragende Kernbau wurde mehrfach erweitert, um 1750 um ein ganzes (rotes) Haus mit Bäckerei, zuletzt um eine traufseitige Garage. Der Kernbau verfügt über ein aussergewöhnlich hohes Sockelgeschoss, das die Bleiche umfasste. Darüber erheben sich zwei Ober- und zwei Dachgeschosse in Blockbauweise. Die asymmetrische Fensterband- respektive Raumaufteilung entspricht der spätmittelalterlichen Entstehungszeit. Das steile, für eine Ziegeldeckung konzipierte Satteldach unterstreicht den repräsentativen Charakter des Baus. Im 18. Jahrhundert wurde die Schauseite grau-grün bemalt, um einen Steinbau zu suggerieren. Zwischen den Fenstern wurden gewendelte Säulen aufgemalt, Ovale und Rosetten zieren den Bau. Die Bleiche liegt abseits des Dorfkerns an der ehemals in vielen Läufen mäandrierenden Sitter, da das Wasser sowohl für das Bleichen, später auch für das Mühlrad und schliesslich für die Säge benötigt wurde. Die Dimension und die reiche Gestaltung ist für ein Gebäude in dieser Lage absolut aussergewöhnlich. Als Denkmal steht die Bleiche vor allem für Entwicklung und Umnutzung über Jahrhunderte.
Bilder












