1931 erwarb Lux Guyer Bauland am Hang oberhalb von Lenzerheide und entwarf für ihren in Rotterdam wohnenden Schwager einen Zufluchtsort in den Bergen. Wie Adolf Loos in Payerbach mit dem Landhaus K oder Hans Leuzinger mit seinen Entwürfen für Ferienhäuser in den Glarner Alpen setzte sich Guyer intensiv mit der lokalen Baukultur auseinander und entwickelte diese weiter. Das Berghaus gründet auf einem gemauerten Bruchsteinsockelgeschoss, das die Küche mit Essplatz und eine kleine Bündner Stube aufnimmt. Im Süden ist eine gedeckte Terrasse resp. ein sonniger Freisitzplatz vorgelagert. Das Obergeschoss ist als Blockbau ausgebildet und mit Vorstössen und Konsolen gegliedert. Der traditionelle Quergang ist zur lichten Wohnhalle erweitert und erschliesst vier Zimmer, die bergseits über den Kernbau auskragen. Das Gästezimmer in der südwestlichen Hausecke besitzt ein Übereckfenster, wie es auch in den Ferienhäusern von Hans Leuzinger anzutreffen ist. Das Gebäude ist bis heute grösstenteils im bauzeitlichen Zustand erhalten.
Gadola, Reto: 20 Schweizer Ferienhäuser aus dem 20. Jahrhundert. Zürich 2013, S. 96–99. – Claus, Sylvia et al.: Lux Guyer 1894–1955, Architektin. Zürich 2013 (2. Aufl.), S. 244–245.
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