Das Bauernhaus Wasserschaft wurde wahrscheinlich 1739 errichtet, der Giltsteinofen datiert aus dem Jahr 1765. Der Blockbau kragt schauseitig über das massive Sockelgeschoss. Das Satteldach der Wasserschaft wurde im 19. Jahrhundert aufgestockt und mit Ziegeln neu eingedeckt. An der Fassade zeichnet sich die Erweiterung durch eine vertikale Brettschalung ab. Die beiden Blockgeschosse sind nahezu unverändert erhalten und schlicht gestaltet. Einziger Schmuck sind die geschweiften Fassungen der Fernster und der Zugläden. Die Wasserschaft besitzt die typische Innerschweizer Quergangerschliessung. Die Hausrückseite rund um die ehemalige Rauchküche ist massiv ausgeführt und wurde nie um Zwischenböden ergänzt. Eingestellt ist hier lediglich ein Fachwerkkubus. Auch die beiden traufseitigen Lauben sind in ihrem ursprünglichen Zustand erhalten. 2015/16 wurde der Bau behutsam saniert. Nachdem die Landwirtschaft bereits 1978 aufgegeben worden war, entstand nun ein komfortables Wohnhaus. Der Architekt beschränkte sich dabei im Wesentlichen auf Eingriffe im Inneren, unter anderem einer Dämmung mit Holzwolle, wo möglich unter Wiederverwendung des alten Täfers. Die Wasserschaft ist ein barockes Musterbeispiel für den Urner Blockbau. Sie ist zwischenzeitlich in ein Wohnquartier integriert, besitzt aber nach wie vor etwas Umschwung und ist damit identitätsstiftend.
Sauter, Marion: Die Kunstdenkmäler des Kantons Uri (Bd. III): Schächental und unteres Reusstal. Bern 2017, S. 425–427. – Kanton Uri (Hg.): Erweitertes Bauinventar. Altdorf 1998 (Manuskript). – Schweizerische Bauernhausforschung (Hg.): Datenblatt BHI Er. XIII/2, um 1980 (Archiv FLM Ballenberg). – Kanton Uri (Hg.): Verzeichnis der Schutzobjekte. Altdorf 1978, S. 39.
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