Das Atelierhaus wurde für einen spezifischen Ort entwickelt: Es füllt eine schmale, schwer zu bebauende Parzelle. Der Grundriss ist zweigeteilt. Die geschwungene Hausrückseite gräbt sich mit einem Sockelgeschoss in den Hang, die leicht versetzt angeordnete Vorderseite ist nicht unterkellert. Ein kleiner Vorbau schwingt aus der Fassade und kennzeichnet weithin sichtbar den Eingangsbereich. Ein Pultdach, das mit einem Oberlichtband akzentuiert ist und auskragt, verbindet die beiden Trakte. Das Dach ist als Kaltdach ausgebildet und erscheint entsprechend feingliedrig. Die Holzrahmenkonstruktion ist streng gerastert, das Raster Teil der Fensterleibungen, sodass Bandfenster möglich wurden. Die Schnittstelle zwischen den beiden Riegeln ist ein Korridor, der nicht mit einer Wand, sondern mit einer Stützenreihe versehen ist: Die Wand wird zum Möbel, zum durchgehenden Schrankelement. Das Atelierhaus ist ein frühes Werk der Holzbaupioniere Marianne Burkhalter und Christian Sumi. Es steht am Beginn einer neuen Einfachheit, mit der sich die Protagonist:innen der Zeit von der überbordenden Postmoderne lösten und die Architektur der Jahrtausendwende einleiteten. Nur wenige Bauten taten dies in Holzbauweise. Die Qualität des Atelierhauses liegt in der Sichtbarkeit des Holzgefüges, in seiner klaren Konstruktion und seinem raffinierten Raumgefüge begründet.
Hanak, Michael: Wohnhaus mit Atelier. Gutachten der Kantonalen Denkmalpflegekommission. Zürich 2017.
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