Das Aqua Basilea ist eine Freizeitstadt, die «Hotelwohnen», Arbeiten, Einkaufen und Erlebniswelt verbindet. Der Architekt wählte hierfür eine äusserst plakative Bildsprache: einen Kuppelbau, die Form der Schweizer Landkarte und ein Schweizerkreuz. Gewohnt wird in einem Riegel, die Büros befinden sich in einem runden, hochaufragenden Campanile, der ein weitreichendes Signet schafft, die Erlebniswelt ist ein aufwändiger Solitär. Aus der Bildsprache resultiert eine komplexe, radiale Gebäudegeometrie aus Kegeldachsegmenten mit einer Neigung von 5 bis 33 Grad und unterschiedlichen Längen. Die einzelnen Dachsegmente ruhen auf geschwungenen Fachwerkträgern und sind in einem Firstring aus Brettschichtholz mit einem Durchmesser von 8,6 Metern mithilfe von GSA-Verbindungstechnologie zusammengefügt. Der Firstring wiegt 37 Tonnen und lagert auf 21 Meter langen, hölzernen Rundstützen. Die Fachwerkträger besitzen eine Länge von 38,50 bis zu 70 Meter. In diese aufsehenerregende Holzkonstruktion sind organisch geformte Bassins und Inseln eingefügt, die sich im Aussenraum fortsetzen. Raumhohe Glasfassaden schaffen Sichtbezüge. Der freistehende Büroturm fügt sich sehr gut in die Formensprache der Erlebniswelt. Der Wohnriegel, der dem Kuppelbau ein Rückgrat bietet, ist hingegen als Volumen ein harter Kontrast und im Grundriss nicht spürbar – ein etwas merkwürdiges Chamäleon. Die Schweizer Badewelt polarisiert: lautes Erlebnis gegen stillen Purismus. Der Purismus hat bislang noch keine Holzkonstruktion für sich entdeckt …
Multizentrum «Aqua Basilea», 4311 Pratteln (BS), in: AS 2/2012, S. 15–18. – Matter, Beat: Baden gehen, in: Gebäude im Fokus 2010, S. 7–10. – Basels neue Wasserwelt, in: Objektiv Architekturmagazin 2/2011, S. 12–13.
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