Unmittelbar südlich des heute zur Asphaltstrasse ausgebauten Saumpfads in Richtung Panixerpass stehen die beiden «Fritigen Häuser» im Weiler Steinibach. Sie wurden im Auftrag der Glarner Familie Freitag erbaut. Das ältere Fritighaus ist ein zweigeschossiger Blockbau mit massivem Sockel. Nach Bauabschluss wurde es gegen Westen erweitert und erhielt im Osten einen Laubenanbau. Die Grösse des Gebäudes zeugt von der Bedeutung der Familie Freitag, die im Kanton verschiedene wichtige Ämter innehatte. Das Haus ist wie viele Glarner Bauten parallel zum First zweigeteilt. Die Erschliessung jedes Hausteils erfolgt über einen separaten Flur. Zu den beiden Hauseingängen führt ein sogenanntes «Brüggli», ein Treppenpodest mit zweiläufiger Treppe. Der Küchenbereich in der hinteren Haushälfte wurde im ersten Vollgeschoss gemauert. Nordwestlich schliesst daran ein ebenfalls massiver Stallbereich an. Die Hauptfassade wurde mit einem Klötzchenfries verziert, das sich auch an den Fenstereinfassungen wiederfindet. Seit mindestens 1900 war ein Teil des Obergeschosses verputzt und mit einer Quadermalerei dekoriert. Um 1970 wurde sie von einem jüngeren Verputz überdeckt. Der mächtige Bau ist ein wichtiger Zeuge der ländlichen Glarner Baukultur und zeugt vom Status der Erbauer. Er ist ein integraler Bestandteil des im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz verzeichneten Weilers.
Kanton Glarus, Denkmalpflege und Ortsbildschutz (Hg.): Inventarblatt. Älteres Fritigenhus, Elm (5.4.2019). – ISOS (Hg.): Steinibach, Gemeinde Elm, in: Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz, Bd. GL. Bern 1992.
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