Das Dach der Tennishalle in Teufenthal überspannt stützenfrei zwei Spielfelder: 35,5 x 38,2 Meter. Es ist als doppelt gekrümmte Holzgitterschale konzipiert und besteht aus Stäben aus verleimtem Brettschichtholz, gefolgt von einer einfachen Lattung. Die Holzgitterschale lagert in den Ecken auf einer Stahlbetonkonstruktion auf. Die Scheitelhöhe der filigranen Konstruktion beträgt 12 Meter. Die Randbögen aus Brettschichtholz ragen 6,6 Meter auf. Um die Bildung von Kondenswasser zu verhindern und um die vom Sandmergelbelag der Spielfelder ausgehende Feuchte zu bewältigen, wurde ein lichtdurchlässiges Polyestergewebe über da Flächentragwerk gespannt. Distanz zur Konstruktion schaffen Teller, die auf den Knotenpunkten montiert sind. Die Randbögen bleiben in den Sommermonaten geöffnet, ausserdem ist im Kuppelscheitel eine Lüftungsöffnung platziert. Eine vergleichbarer Dachaufbau war 1978 erstmals in Sion getestet worden. Der Holzgitterschalen-Pionierbau ist die 1974 von Frei Otto konzipierte Multihalle in Mannheim (D). Es bleibt zu hoffen, dass das Bijou aus Teufenthal Dank der Aufnahme in diese Onlineplattform etwas mehr verdiente Aufmerksamkeit gewinnt und der früh verstorbene Ingenieur Heinrich Stövhase nicht in Vergessenheit gerät.
Lignum (Hg.): Neuer Holzbau 1985. Zürich 1985, S. 101–102.
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