Ein Wettbewerb und ein Volksmehr brachte 1988 den Entscheid für das Projekt Schulhauserweiterung in Greppen: Realisiert wurde ein nordseitiger Anbau, der aus zwei Rücken an Rücken platzierten Riegeln in Split-Level-Disposition besteht. Der Erweiterungsbau, der einen Kindergarten, ein Klassenzimmer, einen Werk- und einen Handarbeitsraum umfasst, besticht durch eine schlichte Ausführung. In den Innenräumen dominieren schalungsrohe Sichtbetonwände und weisszementgebundene Holzfaserdeckenplatten, aussen eine sägerohe Tannenholzschalung. Die Fensterbänder und die horizontale Lattung an den Längsseiten unterstreichen den liegenden Charakter der mit Uginoxblech gedeckten Pultdachvolumen. Weisse Fensterrahmen kontrastieren mit der inzwischen patinierten Holzverkleidung. Das historische Greppen besteht aus Blockbauten, die im Lauf der Zeit häufig konstruktiven Holzschutz durch Lattungen erfuhren. Den Luzerner Architekten Marques Zurkirchen ist es gelungen, einen funktionalen Neubau im selben Habitus zu kreieren – dies zu einer Zeit, in der sich der zeitgenössische Schweizer Holzbau zu manifestieren begann.
Maissen, Gino: «Schulhaus Greppen», in: architekturbibliothek.ch (2018). – Valda, Andreas: Karg statt Heimelig, in: Hochparterre 7/1994, S. 10–11. Gmür, Otti: Häuser, Dörfer, Städte. Architekturführer Kanton Luzern. Luzern 2006, S. 144.
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