Holz eignet sich besser als Stahl und Beton für die Salzlagerung, entsprechend wurde für die Erweiterung der Rheinsaline ein Holzbau projektiert. Der etablierte Holztechnologieunternehmen Häring AG konzipiert seit den 2000er-Jahren Holzgitterschalenkuppeln, die seit Errichtung der Saldome 1 in den Jahren 2004 bis 2006 als gleichnamige Marke geführt werden. Die Lagerkapazitäten für 80‘000 Tonnen Streusalz waren rasch ausgeschöpft. Mit Saldome 2 entstand sechs Jahre später das grösste Holzgitterschalentragwerk Europas mit einem Durchmesser von 120 und einer Höhe von 32,5 Metern sowie einer Kapazität für weitere 105‘000 Tonnen Salz. Die Logistik erfolgt über eine Förderbandbrücke, Züge und Lastwagen werden in einem Terminal beladen. Das Tragwerk beider Lagerhallen ist als Kalotte geformt und in Dreieckelemente geteilt. Saldome 2 besitzt 48 Brettschichtholzbögen aus Tannenholz, die auf einem betonierten Zugring lagern. Die Verbindung erfolgt über 326 patentierte, hexagonale Stahlknoten. Die Gitterschale ist mit Zwischenpfetten horizontal ausgesteift und mit OSB-Platten verbunden. Die feingliedrige Konstruktion ist mit grossformatigen Bahnen aus Kunststoff und Schiefersplitt abgedichtet: Die beiden Saldomes scheinen felsige Hügel in der weiten Landschaft zu sein, vor allem jedoch sind sie ein Vorbild für leichtes, stützenfreies Bauen in Holz in grössten Dimensionen.
Dalhäuser, Simon: Grösster Kuppelbau Europa eingeweiht, in: Basler Zeitung 14.5.2012. – Staub, Ralf: Kuppel bald geschlossen: Der Bau des Saldome 2 zwischen Rheinfelden/Schweiz und Riburg macht Fortschritte, in: Badische Zeitung 4.1.2012 (online). – Bogusch, Walter: Der grosse Bruder: Saldome 2, in: Forum Holz I Bau 169. – Riesenkuppeln aus Holz, in: TEC21 31–32/2012, S. 21–25. – Spinnler, Kurt: Salz und Saline: Geschichte der Saline Rheinfelden, in: Rheinfelder Neujahrsblätter 1991, S. 27–50.
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